Donnerstag, 6. März 2008

Begriffe aus Bedürfnissen

Es ist unglaublich, dass die 1993 erschienene und mittlerweile vergriffene deutsche Übersetzung dieses Buches im Campus-Verlag nicht wiederaufgelegt wird. Vielleicht nicht unbedingt weltbewegend, aber in dieser etwas allgemein gehaltenen Grundsätzlichkeit scheint mir die folgende Bemerkung am Schluß des ersten Buches über 'Die Ökonomie' sehr wichtig zu sein:

"Wenn man glaubt, die ökonomischen Begriffe seien aus Bedürfnissen materieller Art entstanden, die es zu befriedigen galt, und die Wörter, die diese Begriffe wiedergeben, könnten nur eine materielle Bedeutung besitzen, so täuscht man sich schwer. Alles, was mit ökonomischen Begriffen zusammenhängt, ist mit weit umfassenderen Vorstellungen verknüpft, in denen die Gesamtheit der menschlichen Beziehungen oder der Beziehungen zu den Göttern auf den Plan tritt: schwierige, vielschichtige Beziehungen, in die immer beide Parteien einbezogen sind."
(Benveniste, Indoeuropäische Institutionen, Frankfurt/M. 1993, S. 159)

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