Freitag, 20. März 2009

Vom Schlafwandeln

„Es giebt einen Zustand des Menschen, der aber zu seiner Kranckheit gehört; da der Mensch seinen Cörper einstimmig mit den eingebildeten Chimairen bewegt. Der gelindeste Grad dieser Kranckheit ist, das Sprechen im Schlaf; stärckerer Grad dieser Kranckheit ist das eigentliche Nachtwandern, welches bey einigen so weit gegangen, daß sie sich an den Tisch gese[t]zt, und Abhandlungen verfertiget haben, die an sich sehr gut obgleich die Buchstaben unregelmäßig waren."
(I. Kant - Vorlesung zur pragmatischen Anthropologie, WS 1772/73, in: AA 25.1, S. 102)

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